Decolonize Wuppertal - die Aufarbeitung der Wuppertaler Kolonialgeschichte
Wuppertal hat eine Kolonialgeschichte, die bis heute nachwirkt. Viele Wuppertaler:innen fühlen sich dadurch betroffen.
Hier gibt es nach wie vor durch die koloniale Geschichte belastete Straßen- oder Apothekennamen, die Geschichte der „Völkerschauen“ im Wuppertaler Zoo, die nicht aufgearbeitete Geschichte von Kunstwerken in Wuppertaler Museen.
Die Erinnerungskultur soll den Betroffenen zugutekommen, sie müssen hier im Fokus stehen, nicht die Täter: innen weiter geehrt werden.
Die damalige Zeit und die damit verbundenen Verbrechen sollen nicht verdrängt, vergessen und ausgelöscht werden.
Im Gegenteil soll mit der Dekolonialisierung erreicht werden, dass viel mehr Wuppertaler:innen auf die städtische Kolonialgeschichte aufmerksam gemacht werden.
Auch das Fortwirken des Kolonialismus in anderer Gestalt, als Raubbau an Mensch und Natur, als ungleiche Verteilung von Reichtum und Ressourcen wird Thema sein.
Es gab immer wieder vereinzelte Initiativen, die sich hinsichtlich der Erforschung der Wuppertaler Kolonialgeschichte stark gemacht haben
Es fehlt jedoch eine konzentrierte längerfristige Auseinandersetzung, wie es sie in vielen Städten mit Initiativen wie Decolonize Köln, Decolonize Hamburg etc. gegeben hat.
Organisationen wie POWER OF COLOR, ADDE e.V., KiTma e.V., das YAYA – Netzwerk, das Informationsbüro Nicaragua e.V, die GEPA und Einzelpersonen wie die Wuppertaler Künstler Horst Wegener und Milton Camillo, Mark Tykwer (Offstream) sowie Birte Fritsch, Kuratorin des Zentrums für verfolgte Künste u.a. werden einen Arbeitskreis Decolonize Wuppertal gründen, um die Ideen umzusetzen.
Zunächst wird es eine Bestandsaufnahme zur Wuppertaler Kolonialgeschichte geben. Anschließend wird der Veränderungsbedarf ermittelt.
Mit Kultur – und Bildungsprogrammen sollen die Ergebnisse vermittelt werden.
Ein wichtiger Punkt in diesem Zusammenhang sind Arbeitshilfen zur Geschichte des Kolonialismus für die Wuppertaler Schulen, damit dort endlich eine angemessene Beschäftigung mit der Thematik erfolgen kann.
Betroffenes Gebiet:
Wuppertal Gesamtstadt
Schwerpunktmäßig betroffene Themen:
Engagement
Warum ist die Idee gut für Wuppertal?
Eine bunte, multikulturelle Stadt wie Wuppertal mit einem 40%igen Anteil von Bewohner:innen mit internationaler Familiengeschichte kann es sich nicht leisten, den zuvor beschriebenen Zustand zu ignorieren. Koloniale Vergangenheit soll aufgearbeitet und uns allen bewusst gemacht werden. Alle Wuppertaler:innen profitieren von einer Stadt, die ihre Geschichte nicht länger leugnet sondern aktiv dafür sorgt, dass sich alle Menschen in ihr Zuhause fühlen können. Gemeinsam mit "Decolonize Wuppertal" profitieren alle Wuppertaler:innen von einer kritischen Auseinandersetzung mit der Stadtgeschichte, mit dem Ziel daraus zu lernen und ein angenehmes Klima für Alle zu schaffen
Wann soll die Umsetzung der Idee beginnen und wie lange wird das in etwa dauern?
Im Herbst 2021 soll sich der Arbeitskreis konstituieren. 2022 soll dann die Arbeit beginnen, Ergebnisse soll es bis Mitte 2023 geben.
Was ist die Aufgabe der Stadt Wuppertal bei der Umsetzung der Idee?
Die Stadt Wuppertal, d.h. die Stadtverwaltung soll offen sein und da, wo es möglich ist unterstützen, z.B. bei den Museen, dem Zoo und in den Schulen
Was möchten Sie selbst zur Verwirklichung beitragen?
Die drei Antragsteller: innen Meieli Borowsky, Helin Kilagöz und Dirk Jädke würden in der Initiative mitarbeiten.
Was schätzen Sie, wie viel wird die Umsetzung der Idee in etwa kosten?
Wir rechnen mit Kosten von 20.000 €, um die Ideen angemessen umzusetzen. Recherche, ein begleitendes Kulturangebot und das Erstellen von Materialien. Hinzu kommen die Ideen, die im Arbeitskreis entwickelt werden.
Mikroprojekt
Nein
Ergebnis 1. Abstimmung:
274
Offline Ergebnisse 2. Abstimmung
15
Der Verein setzt die Idee selbständig um. Nach Rücksprache mit dem Ideengeber belaufen sich die Kosten auf 20.000€ mit folgender Aufstellung: - Kulturprogramm (Lesungen, Konzerte: 5000€ - Bildung (Workshops in Schulen etc.): 5000€ - Projekte mit Museen zum Umgang mit kolonialer Raubkunst (Infoveranstaltungen etc.): 4000€ - Kolonialismus im Straßenbild (u.a. Stadtführungen): 2000€ - Sussy Dakaro (Informationsveranstaltungen): 1500€ - Kolonialismus heute (u.a. Veranstaltung zu wirtschaftlichem Kolonialismus): 1500€ - Puffer von 1000€