Lebendige Landwirtschaft

Lebendige Landwirtschaft

23.03.2023 um 12:11

Wuppertaler Weltacker – 2000 m² für alle


Ökologisch, gesund & sozial gerecht – So sieht ein Ernährungssystem aus, das wir uns für unsere Zukunft und die Zukunft der Stadt Wuppertal wünschen! Um gemeinsam den dringend notwendigen Wandel unseres Ernährungssystems anzugehen, brauchen wir Erfahrungsorte, die das gesellschaftliche Bewusstsein bezüglich des eigenen Konsums stärken und den Zusammenhang von Landwirtschaft, Ernährung und ihrer Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Planet erlebbar und begreifbar machen. Einfach gesagt Orte, die Wissen und Wertschätzung vermitteln und zum Umdenken inspirieren.

Mit einem Weltacker wollen wir, die Lebendige Landwirtschaft gGmbH zusammen mit der Wuppertalbewegung e.V., einen solchen zentralen Lernort in Wuppertal schaffen. Ein Weltacker bildet die Anbaufläche ab, die einem Menschen weltweit zur Verfügung steht – das sind ca. 2000 m². Das Projekt „Unser Weltacker – 2000 m² für alle“ (www.2000m2.eu) wurde von der Zukunftsstiftung Landwirtschaft Berlin ins Leben gerufen und soll sich von dort aus verbreiten. Weltweit gibt es aktuell 13 Weltäcker, sieben davon in Deutschland. Wir sind der Meinung, dass diese Idee perfekt nach Wuppertal passt. Nicht nur weil es in NRW noch keinen Weltacker gibt, sondern auch weil die Stadt Wuppertal für uns eine Stadt im Wandel verkörpert.

Unsere Idee ist es, auf dem Wuppertaler Weltacker eine Zukunftsvision gemäß dem Konzept der planetengerechten Ernährung darzustellen, das zeigt wie im Jahr 2050 zehn Milliarden Menschen auf der Erde nachhaltig und gesund ernährt werden können. Und das, ohne die planetaren Grenzen, also die ökologischen Grenzen in denen wir als Menschheit sicher leben können, zu verletzen. Am Industrie- und Wissenschaftsstandort Wuppertal, der sich in der Entwicklung hin zu einem Hotspot für Zukunftstechnologien befindet, darf auf unserem Weltacker auch das Thema einer nachhaltigen Bioökonomie und ihre Bedeutung für die globale Ernährungssicherheit nicht fehlen. Mit diesen Themen wird aus unserem Weltacker gleichzeitig ein Zukunftsacker!

Um das Weltacker-Projekt in Wuppertal umzusetzen, braucht es finanzielle Mittel und viel Engagement seitens der Initiator:innen und Bürger:innen. Mit Hilfe des Bürgerbudgets wollen wir die Idee des Weltackers für Wuppertal gemeinsam konkretisieren und umsetzen. Erste Schritte sind dabei, allen interessierten und engagierten Wuppertaler:innen die Möglichkeit zu geben, sich an der Entstehung des Wuppertaler Weltackers zu beteiligen, eine für alle Bürger:innen gut erreichbare Fläche (idealerweise an der Nordbahntrasse gelegen) zu finden und urbar zu machen sowie einen Initiativkreis aus lokalen Expert:innen und Engagierten zu etablieren, der das Vorhaben in Arbeitsgruppen koordiniert und voranbringt. Dabei wird neben der Kooperation mit dem weltweiten Weltacker-Netzwerk, auch eine enge Zusammenarbeit mit dem in Gründung befindlichen Wuppertaler Ernährungsrat sowie weiteren in diesem Themenfeld aktiven lokalen Initiativen, wie Wuppertals Urbane Gärten und Talbuddeln oder regionalen Höfegemeinschaften und Gärtnereien angestrebt.

Ziel des Bürgerbudget-Projekts ist es, gemeinsam einen Weltacker in Wuppertal anzulegen und ein Bildungsprogramm zu erarbeiten, das mit den Jahren nach und nach ausgebaut werden kann. Auf lange Sicht soll der Weltacker ein zentraler Bildungsort für KiTa-, Kindergartengruppen und Schulklassen, aber auch für Auszubildende, Studierende, Lehr- und Fachkräfte aus dem Landwirtschafts- und Ernährungsbereich sowie für alle an dem Thema interessierten Bürger:innen werden.

Betroffenes Gebiet:

Wuppertal Gesamtstadt

Schwerpunktmäßig betroffene Themen:

Schule / Bildung, Soziales / Gesundheit, Stadtentwicklung / Stadtplanung, Umwelt / Natur, Gemeinschaft, Engagement

Warum ist die Idee gut für Wuppertal?

Die Stadt Wuppertal hat sich zum Ziel gesetzt bis 2035 klimaneutral zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss der Ernährungssektor, der global für rund ein Viertel der klimaschädlichen Gase verantwortlich ist, zwingend mitbetrachtet werden. Wir möchten diesen Prozess unterstützen und in Kooperation mit der Stadt die lokale Ernährungswende voranbringen. Daher möchten wir mit den Bürger:innen Wuppertals einen Ort schaffen, der Wissen und Wertschätzung vermittelt, zum Umdenken inspiriert und das Gemeinschaftsgefühl stärkt. Mit dem Weltacker möchten wir alle Wuppertaler:innen für ein nachhaltiges Ernährungssystem sensibilisieren und einladen, Teil der Ernährungswende zu werden! Zugleich sehen wir den Weltacker auch als einen potenziell relevanten, nachhaltigen Bildungs- und Lernraum im Kontext der BUGA 2031 in Wuppertal, wie auch der IGA Metropole Ruhr 2027.

Wann soll die Umsetzung der Idee beginnen und wie lange wird das in etwa dauern?

Zum Auftakt wollen wir Anfang 2024 ein öffentliches Barcamp veranstalten, um möglichst viele Wuppertaler:innen für die Ernährungswende zu begeistern und zum Mitwirken an unserem Weltacker-Projekt zu bewegen. Aus dem Barcamp heraus soll sich ein Initiativkreis bilden, der das Projekt in verschiedenen Arbeitsgruppen (Projektleitung, Finanzierung, Standort, gärtnerische Leitung/Anbauplan, Bildungsprogramm/-partnerschaften, Koordination Ehrenamt, Öffentlichkeitsarbeit etc.) koordiniert und in regelmäßigen Treffen voranbringt. Von großer Bedeutung wird die Suche nach einer geeigneten und für alle Bürger:innen gut erreichbaren Fläche. Mit dem Standort und der aufgenommenen Arbeit des Initiativkreises ist der Grundstein für den Wuppertaler Weltacker gelegt. Von erfolgreicher Standortsuche bis zur Eröffnung des Weltackers benötigen die Arbeiten auf dem Acker, je nach Vornutzung der Fläche, ungefähr ein Jahr. Wird eine Fläche bis Sommer 2024 gefunden, kann der Weltacker im Frühling/ Frühsommer 2025 eröffnet werden.

Was ist die Aufgabe der Stadt Wuppertal bei der Umsetzung der Idee?

Vertreter:innen der Stadt sind herzlich eingeladen, das Vorhaben bei Interesse zu begleiten, in näheren Austausch zu treten und dieses in die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt zu integrieren. Die Stadt Wuppertal kann außerdem bei der Suche nach einer geeigneten Fläche für den Weltacker unterstützen.

Was möchten Sie selbst zur Verwirklichung beitragen?

Die Initiator:innen der Lebendigen Landwirtschaft gGmbH und der Wuppertalbewegung e.V. organisieren das Barcamp, übernehmen die Projektleitung im Initiativkreis und leisten durch ihre zahlreichen Kontakte zu Akteuren aus dem Landwirtschafts- und Ernährungssektor, lokalen Initiativen und wissenschaftlichen Institutionen wertvolle Vernetzungsarbeit.

Was schätzen Sie, wie viel wird die Umsetzung der Idee in etwa kosten?

Die Kosten für die Anlage eines Weltackers (Veranstaltungen, Flächenpacht, gärtnerische Leitung, Geräte/Ackertechnik, Erde/Saatgut/Jungpflanzen, Bildungsleitsystem, Öffentlichkeitsarbeit etc.) schätzen wir auf ca. 50.000 €. Wir würden uns sehr freuen mithilfe des Bürgerbudgets das Projekt „Wuppertaler Weltacker“ zu verwirklichen. Um die Finanzierung der Sach- und Personalkosten für den laufenden Acker- und Bildungsbetrieb nach der Eröffnung sicherzustellen, sollen während der Flächensuche und Konzeptphase bereits Spenden und (öffentliche) Fördermittel eingeworben bzw. beantragt werden. Für die Stadt Wuppertal entstehen somit keine Folgekosten.

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Team Bürgerbeteiligung

Team Bürgerbeteiligung

06.04.2023 um 12:00

In der Detailprüfungsphase im Sommer werden mögliche Standorte gesucht. Je nach Standort liegt die Idee im Zuständigkeitsbereich der Bezirksvertretung und steht somit unter Zustimmungsvorbehalt der BV.

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