Seebrücke Wuppertal

Seebrücke Wuppertal

29.03.2021 um 14:52

Gedenkort für Menschen, die auf der Flucht nach Europa ihr Leben verloren


Die Initiative Seebrücke Wuppertal will einen Ort der Erinnerung schaffen für die vielen Menschen, die auf der Flucht nach Europa ums Leben gekommen sind. Einen Ort, der diesen Menschen gewidmet ist, der den flüchtigen Nachrichten etwas Dauerhaftes entgegensetzt, der zum Ausdruck bringt, dass die Abschottung real ist und Menschen das Leben kostet. Ein Ort, der mitten im Leben einer Stadt dafür steht, dass die Opfer dieser Abschottungspolitik nicht vergessen werden. Ein Ort, der anbietet, Trauer und Protest auszudrücken – durch Kerzen und Blumen, durch Treffen, Versammlungen und Veranstaltungen.
Der Gedenkort wird bei Utopiastadt auf dem Vorplatz des Bahnhofs Mirke entstehen. Er hat die Form eines gekenterten Bootes und einer Info-Stele. Die Info-Stele verweist auf eine Website, auf der aktuelle und Hintergrundinformationen bereitgestellt werden. Bodengestaltung und Bepflanzung erinnern in Form und Farbe an Wasser und Meer.

Betroffenes Gebiet:

Wuppertal Gesamtstadt, Elberfeld

Schwerpunktmäßig betroffene Themen:

Kultur, Gemeinschaft, Engagement

Warum ist die Idee gut für Wuppertal?

Wuppertal ist mit dem Beschluss des Stadtrats vom 1.März 2021 Sicherer Hafen, das heißt Wuppertal setzt sich ein für sichere Fluchtwege und für eine menschenwürdige Aufnahme von Flüchtlingen. Das massenhafte Sterben auf den Transitwegen und an den Grenzen, das von der deutschen Gesellschaft hingenommen wird – teils achselzuckend, teils unter Protest – hat Auswirkungen auf diese Gesellschaft, Abstumpfung und Verantwortungsverweigerung sind verbreitete Reaktionen. Für Menschen, die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind, gehören die Gefahren auf den Fluchtwegen zu ihren Fluchterfahrungen. Die, die hier angekommen sind, haben es geschafft, viele wollen dann die schrecklichen Bilder und Erlebnisse vergessen. Aber für alle bleiben es einschneidende Erfahrungen, die nachwirken und die nicht ungeschehen gemacht werden können. Wer Angehörige oder Freunde auf der Flucht verloren hat, wird nicht vergessen können. Unsere Stadtgesellschaft zeigt mit einem Ort der Erinnerung, dass sie die Opfer der europäischen Abschottungspolitik nicht einfach hinnehmen will. Schulen, Vereine, Initiativen und Einzelpersonen sind eingeladen, sich an der Errichtung und Pflege zu beteiligen. Alle Wuppertaler:innen bitten wir um Unterstützung, diesen Ort zu schaffen und zu erhalten.

Wann soll die Umsetzung der Idee beginnen und wie lange wird das in etwa dauern?

Der Gedenkort kann gebaut werden, sobald der Bahnhofsvorplatz umgestaltet ist. Er soll im Sommer 2022 eingeweiht werden.

Was ist die Aufgabe der Stadt Wuppertal bei der Umsetzung der Idee?

Die Stadt Wuppertal berät bei der Umsetzung, beteiligt sich an Überlegungen zur Gestaltung und bereitet im Rahmen der Umgestaltung des Bahnhofvorplatzes die Fläche vor, auf der der Gedenkort entstehen soll.

Was möchten Sie selbst zur Verwirklichung beitragen?

Wir, als Initiative Seebrücke, leisten Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising und informieren Vereine, Gruppen, Schulen, Gremien über das Vorhaben und über die Hintergründe, also die Situation an den EU-Außengrenzen. Wir koordinieren, zusammen mit einer Landschaftsingenieurin, die Arbeiten und haben den künstlerischen Entwurf erstellen lassen. Als offizieller Träger des Vorhabens bürgt der Förderverein Elberfelder Nordstadt dafür, dass alle Mittel bestimmungsgemäß verwendet werden.

Was schätzen Sie, wie viel wird die Umsetzung der Idee in etwa kosten?

Insgesamt wird der Gedenkort ca. 23.000€ kosten. Gut die Hälfte des benötigten Betrags ist bereits durch Spenden und Zuschüsse zusammengekommen. Ca. 10% sollen durch ehrenamtliche Arbeit bei der Bepflanzung durch unsere und andere Initiativen und Menschen aus der Nordstadt eingebracht werden.

Mikroprojekt

Nein

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Team Bürgerbeteiligung

Team Bürgerbeteiligung

09.08.2021 um 13:58

Ergebnis der Detailprüfung:

Die Idee wird von dem Verein selbständig umgesetzt. Nach Rücksprache mit der Ideengeberin belaufen sich die Gesamtkosten auf 23.325€. Da jedoch bereits Mittel aus anderen Fördertöpfen vorhanden sind, soll über das Bürgerbudget eine Summe von 2.300€ beantragt werden.
P. Mahmoudi

P. Mahmoudi

08.04.2021 um 17:12

Ein sehr gutes Projekt - um Geflüchteten und anderen Menschen einen Ort zum Gedenken, Erinnern, Trauern zu geben und die Kraft sich weiter für Sichere Orte für alle Menschen einzusetzen und zu schaffen. Solidarische Grüße Petra Mahmoudi